Dieser Krieg macht uns traurig, wütend und fassungslos. Was können wir tun, wenn wir zwischen dem Wunsch nach Informiertheit und Overwhelming hin- und hergerissen sind, im Sinne von: "Ich will nicht ignorant sein, aber mein Leben hat halt auch keinen Pause-Knopf!"
- Wie du das Privileg deiner Freiheit sinnvoll nutzen und dein Leben trotzdem weiterleben kannst.
In so gut wie allen Gesprächen der letzten Woche kam der Ukraine-Krieg zur Sprache.
Eine Klientin sagte mir:
„Ich muss immer weinen, wenn ich die Nachrichten sehe, manchmal muss ich dann umschalten. Dann habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich möchte die Nachrichten nicht ignorieren ... Aber jedes Mal, wenn ich sie einschalte, fühle ich mich machtlos, wütend und leide mit."
Oder: „Ich möchte mich engagieren, aber ich fühle mich so hoffnungslos, die Dinge scheinen außer Kontrolle zu sein, es ist herzzerreißend, wie kann ich mich nicht in Verzweiflung verlieren? Was kann ich tun?“
Oder: „Mein Leben mit all seinen Alltagsproblemchen kommt mir gerade so unwichtig vor im Vergleich zu dem, was diese geflüchteten Menschen aus der Ukraine erleben. Kann ich mich guten Gewissens noch um mich kümmern oder ist das ignorant? Wo darf ich mich abgrenzen, wo darf und muss ich mich um mein Leben kümmern?“
Ich kann diese Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Wir leben in einer Realität, in der Menschen leiden: An Krieg, an Gewalt, Angst, Verletzlichkeit, Verlust. Nicht nur in der Ukraine, nicht nur in Russland, Syrien und Afghanistan. Dazu kommen noch all unsere persönlichen Stressfaktoren und Probleme. Nicht zu vergessen eine globale Pandemie, die uns seit 2 Jahren in Altem hält. Die Welt scheint für viele gerade im Chaos zu versinken.
Krisenguide: Was kannst du tun?
Wir haben alle schon Geld gespendet, Decken, Bettwäsche oder Hygieneartikel gesammelt.
Wie können wir präsent sein und uns für die Welt und den Frieden einsetzen, gleichzeitig aber auch unser Leben weiterleben, Freude inklusive?
1. Mitgefühl statt Mitleid
Kein noch so großer Teil deines Leidens hilft anderen. Deine Machtlosigkeit, Überwältigung, Angst, Wut oder Betäubung trägt dann nur zum großen Kollektiv bei und macht es größer.
2. Freude ist deine Superkraft, auch wenn sich die Zeiten düster anfühlen Um diese Krise zu bewältigen, müssen wir uns wieder mit dem verbinden, wo unsere wahre Kraft liegt: Mit unserem Mut, unserem Mitgefühl, unserer Fähigkeit zu lieben. Mit der Kraft des Friedens und der Energie von innerer Ruhe und Kreativität. Das ist nicht so leicht im Moment. Negative Gefühle kosten uns das Dreifache an Kraft. Freude füllt den Tank wieder. Lache mit deinen Kindern oder Freunden. Genieße, wo du kannst. Ohne Schuldgefühle. 3. Du hast so viel Macht Niemand von uns ist eine Insel. Unsere kleinsten Handlungen wirken sich auf andere aus. Durch einen einfachen „act of kindness“ kannst du den Tag eines jeden Menschen verbessern. Wie hast du heute die Kassiererin gegrüßt? Oder die Reinigungskraft? Deine Mitarbeiterin, deinen Partner beim Frühstück? Wie dich selbst? All das sind Möglichkeiten, wie wir jetzt mit einer positiven Präsenz, freundlichen Energie, unserer Kraft und guten Absicht für Frieden eintreten können – global, lokal und in unserem Haus. Das ist deine Macht, dem Kollektiv zu dienen und dich für das Gute einzusetzen. Nutze den Dominoeffekt! Du bist viel mächtiger, als du denkst. 4. Liebe statt Angst wählen Wir alle können eine Botschaft in die Welt setzen, die einen Welleneffekt hat. Wir alle sind „die Medien“, wir alle haben ein Telefon, jede*r kann "go viral". Also müssen wir vorsichtig sein mit dem, was wir mit unseren Gedanken, Handlungen und Absichten auslösen wollen. Und entscheiden, welche Energie und welche Botschaften wir nach draußen verbreiten.
In die Angst zu kippen ist oft am naheliegendsten (und einfachsten). Hilft nur nicht. Ich habe für mich selbst herausgefunden, dass ich präsenter und stärker sein kann, wenn ich Leid auf eine Art und Weise erlebe, die mich nicht zerstört, sondern mich dazu inspiriert, meine beste Version zu leben und zeigen. Verstärke mit dem, was du verbreitest, nicht die Ängste der Welt, sondern nutze das Privileg deiner Freiheit, um um dich herum einen sicheren Raum zu schaffen. Eine Zone, ein Zuhause, einen Arbeitsplatz des Friedens, der Sicherheit und des respektvollen Miteinanders. Fühle dich nicht schuldig für das Privileg der Freiheit, sondern nutze es! Das sind wir denjenigen schuldig, die dieses Privileg im Moment nicht haben. Frieden braucht dich!
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