Falls du derzeit unter "Ennui" (franz. Langeweile, Lustlosigkeit, Genervtsein) leidest, bist du nicht alleine damit. Das Leben im Lockdown-Modus fühlt sich monoton an, die Tage gleichen sich irgendwie, die "Tagesspecials" bleiben aus, ebenso die Perspektiven auf eine zeitnahe Veränderung. Wir sind müde und gleichzeitig angestrengt, deswegen ziehen auch die Nerven schneller blank. Monotonie macht mürbe. Und so plädiere ich heute für einen täglich neuen Blick auf deinen Alltag. Ernsthaft? Ernsthaft.
Falls du derzeit unter "Ennui" (franz. Langeweile, Lustlosigkeit, Genervtsein) leidest, bist du nicht alleine damit. Das Leben im Lockdown-Modus fühlt sich monoton an, die Tage gleichen sich irgendwie, die "Tagesspecials" bleiben aus, ebenso die Perspektiven auf eine zeitnahe Veränderung. Wir sind müde und gleichzeitig angestrengt, deswegen ziehen auch die Nerven schneller blank. Monotonie macht mürbe. Und so plädiere ich heute für einen täglich neuen Blick auf deinen Alltag. Ernsthaft? Ernsthaft. Der britische Podcaster und Autor Jay Shetty lebte 3 Jahre als buddhistischer Mönch in einem indischen Ashram. Zu seinen täglichen Aufgaben zählte ein 30-minütiger Spaziergang. Derselbe Weg. Jeden Tag. Drei Jahre lang. Und täglich sollte er auf diesem Weg etwas finden, das er bisher noch nicht entdeckt hatte: Eine Blume, einen Stein. - Mönche und Nonnen aller Religionen wissen, dass Routinen unseren Geist befreien. Sie wissen genauso, dass der größte Feind dieser Freiheit die Eintönigkeit ist. Sie macht uns schlaff und unseren Geist träge, sie lässt uns unaufmerksam und schließlich unzufrieden werden. Deswegen ging es bei der Übung mit dem Spaziergang nicht einfach nur darum, etwas Neues zu entdecken. Es ging darum, etwas Alltägliches, Gewohntes mit Bewusstsein zu füllen, was nichts anderes bedeutet als präsent zu sein mit deinen Gedanken, wenn du es tust. Nicht nach vor und nicht zurück zu denken, sondern mit deinen Sinnen und Gedanken exakt bei dem zu sein, was du gerade machst, was immer es ist: Beobachte, höre, fühle. Transform the mundane. Damit wird sogar Geschirrspülen zur buddhistischen Übung. Um deinem Alltag wieder neues Leben einzuhauchen, hilft es oft schon, wenn wir Kleinigkeiten verändern. Dazu hier ein paar Impulse:
Wie die Mönche: Suche etwas Neues in einer deiner täglichen Routinen, sei es Zähneputzen, Gemüseschnippeln oder zur Arbeit fahren/gehen. Was hast du bisher noch nie wahrgenommen? Beginne ein Gespräch mit einer Person, die du regelmäßig siehst, mit der du aber bisher noch nicht in Kontakt gekommen bist. Eine neue Person täglich. Schau, was passiert.
Wenn du Essen kaufst, nimm dir die Zeit, den perfekten Apfel zu finden - oder den ungewöhnlichsten.
Schau dich bei dir zuhause um. Photos, Bilder, Kunstobjekte, Erinnerungen. Was davon bringt dir Freude? Welche nimmst du gar nicht mehr wahr? Welche könntest du austauschen? Kaufe Blumen für diese eine besondere Vase oder stell deine Möbel um. Wähle einen anderen Ort für die Post oder deinen Schlüssel.
Verwende hellere oder dunklere Glühbirnen. Verbringe einen Abend die Woche nur mit Kerzenlicht. Spiele Musik, wenn dein Partner'*deine Partnerin heimkommt. Oder falls du meistens Musik, Hörbücher oder Podcasts laufen hast, versuche es mit Stille, zB. auch im Auto auf dem Weg nach Hause. Schlafe auf der "falschen" Bettseite.
Erzählt euch abends 3 Überraschungsmomente.
Das Alltägliche zu schätzen muss nicht heißen, alles zu verändern. Sondern, den Sinn und Wert in unseren Alltagsaktivitäten wieder zu finden. Unsere Sinne bewusst auf den Moment zu fokussieren - übrigens auch ein grandioses Training für Aufmerksamkeit und Konzentration. Ein Zen-Sprichwort besagt:"Before enlightment, chop wood, carry water. After enlightment, chop wood, carry water."
Egal wohin wir schon gewachsen sind, wir sind nie frei von täglichen Aufgaben und Routinen. Nehmen wir sie an und schenken wir ihnen unsere volle Aufmerksamkeit, mag es im Außen trotzdem noch gleich aussehen. Aber im Innen ändert sich alles. Transform the mundane. Ich wünsche dir Freude dabei! Herzlich,
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