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Zauberwort Selfcare - wie findest du, was dir gut tut?

Gerade jetzt ist das Thema Selfcare besonders aktuell, da wir uns nach 200 Tagen Lockdown-Modus wieder an ein "Leben draußen" gewöhnen dürfen. -Wer sich schon in ein Gastro-Ambiente gewagt hat, weiß, dass es tatsächlich eine Umstellung ist.

 

Während meines Studiums litt ich an Asthma. Als sich meine Atemnot verschlimmerte (Stichwort Doppelstudium, Stichwort Prüfungszeit) und auch mit einer täglichen Cortison-Dosis nicht überzeugend besserte, sprach meine Lungenfachärztin mit mir über Selbstfürsorge. Selbstfür- was? Damals musste sie mir erklären, was sie darunter verstand. Gottseidank tat sie das und legte damit einen Grundstein, von dem ich nach wie vor profitiere. Denn unter Selbstfürsorge oder Selfcare fallen alle Aktivitäten, mit denen wir unser Wohlbefinden fördern. Aktivitäten, die entspannen, die das Herz zum Schlagen bringen, uns gesund erhalten, Depressionen vorbeugen, Stress abbauen, den Geist illuminieren und die Seele sanft seufzen lassen. Die Dinge, die uns gut tun. Wovon es ja erfreulicherweise eine ganze Menge gibt. Das Problem, das ich damals hatte und das du vielleicht auch kennst: Wie finde ich das, was gut für mich ist? (Immerhin liegt zwischen Abnehm-Bootcamp und Happy Sunshine Yoga doch eine gewisse Spanne, um nur ein Beispiel zu nennen). Woher weiß ich also, was ich für mich wählen soll?


Zählt Napflix auch?

In seinem Buch "Instant Calm" (1995) beschreibt Paul Wilson für die Selbstfürsorge 4 Wege - körperlich, spirituell, intellektuell und emotional. Aktivitäten dieser Art können sein: Lesen, Schreiben, etwas Neues lernen, spirituelle Routinen & Meditation, Atem-Techniken, Sport, Musik hören & selbst erzeugen, draußen in der Natur sein, gesund essen, Wellness-Behandlungen oder Massagen usw.. Auch der Powernap zählt dazu. Jeden Menschen zieht es zu jener Form der Selbstfürsorge, die mit ihm in Resonanz geht. Für die passende Aktivität entscheiden kann ich mich, wenn ich mich erstens selbst gut genug kenne um zu wissen, was für mich tatsächlich funktioniert (im Sinne von: Ich mach es dann auch) und zweitens ein gutes Gespür habe für alles, was mich stärkt. Das "Welt-raus-Netflix-an-Serien-Binge-Watch-Wochenende kann unter Selfcare fallen. Wenn es allerdings zur Gewohnheit wird, ist es das nicht mehr.


Wie erkennst du den Unterschied?

  1. Stell dir vor, jemand schlägt dir vor, Fallschirmspringen zu gehen. Bevor du dich entscheidest, solltest du wissen, ob du ein Sensation-Seeker oder eher der kontemplative Typ bist. Erstere genießen den Adrenalin-Kick, letztere stresst er noch zusätzlich.

  2. Frage dich, bei welchen Aktivitäten du dich danach besser fühlst als davor. Das sind die Dinge, die dich energetisieren und deine Seele füttern, statt dich auszulaugen (das betrifft auch Menschen in deinem Umfeld).

  3. Sei flexibel. Wenn du und dein Leben sich ändern, verändern sich auch deine Selbstfürsorge-Bedürfnisse. Manchmal haben wir Lust, etwas Neues zu lernen, manchmal brauchen wir die Routine dessen, was wir bereits können.

  4. Probier es aus! Selfcare sollte sich anfühlen wie dein Happy Place. Was immer du machst, es soll dir ein nachhaltiges Gefühl von Freude geben, dir deinen Tag erleichtern und verschönern.

Und wie dafür jetzt auch noch Zeit haben?

Gerade wenn es stressig wird, brauchen unsere Systeme während des Tages etwas Zeit, um den Druck loszuwerden. Das kann eine 5'-Runde um den Block sein, mit deiner Lieblingsperson sprechen, Mozart im Auto hören oder deiner Wirbelsäule mit ein paar Dehnübungen neben dem Schreibtisch Gutes tun. Selfcare erlaubt es deinem Geist, für einen kurzen Moment zu verschnaufen. Sie ist deine tägliche Liebeserklärung an dich selbst. Also sozusagen eine Frage auf Leben und ... Atmen :-).


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